Gedächtnistraining: So bleiben sie geistig fit im Alter
Als Senior möchte man nicht nur körperlich mobil, sondern auch geistig fit im Alter bleiben. Mit zunehmendem Alter werden wir jedoch immer vergesslicher und die allgemeine Konzentration lässt allmählich nach. Die gute Nachricht: Sie können etwas dagegen tun! Hier erfahren Sie, wie Sie mit Gedächtnistraining auch geistig fit im Alter bleiben können.
Inhalt des Artikels
Wie verändert sich die Gedächtnisleistung im Alter?
Im Laufe des Lebens verändert sich unser Gehirn ständig. Immer wieder lernen wir etwas dazu, neues Wissen wird integriert und altes umstrukturiert. Wenn wir etwas Neues lernen, verbinden sich Nervenzellen und bilden neue Verknüpfungen. Mit dem Alter nimmt die Fähigkeit, neue Verbindungen herzustellen, zunehmend ab.
„Wie war das jetzt noch gleich?“ Ein gewisser Grad an Vergesslichkeit gehört – unabhängig vom Alter – einfach dazu. Allerdings nimmt die Leistungsfähigkeit des Gehirns grade im Alter oft ab. Ein Mangel an Konzentration und eine Gedächtnisschwächung machen sich bemerkbar.
Aber gibt es eine Möglichkeit genau das zu verhindern? Der Schlüssel dazu ist, das Gehirn kontinuierlich zu fordern und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Wer regelmäßiges Gedächtnistraining betreibt und sich zusätzlich bewegt, stärkt die mentale Leistung, bleibt geistig fit und ist auch im fortgeschrittenen Alter noch mobil. Wir haben Tipps und Übungen zusammengestellt, mit denen Sie Gedächtnisverlust oder gar anfänglicher Altersdemenz entgegenwirken können und ihre geistige Fitness steigern.
8 Tipps, um geistig fit im Alter zu bleiben
Aber nicht jeden muss eine Altersvergesslichkeit heimsuchen. Komplett ausgeschlossen werden kann dies jedoch nicht, wer jedoch früh genug anfängt, sein Gedächtnis zu trainieren, kann die Chancen, an Demenz zu erkranken, verringern. Durch ein kontinuierliches Gedächtnistraining können Sie auch mit 70 Jahren oder älter noch geistig fit sein und ihre Leistungsfähigkeit steigern. Durch regelmäßiges Gehirntraining fordern Sie ihr Gedächtnis immer wieder aufs Neue und verhindern oft den Leistungsnachlass. Wir haben Ihnen einige Tipps zusammengestellt, die Sie in ihren Alltag integrieren und so geistig fit im Alter bleiben können. So können Sie Gehirnjogging in ihre Freizeitgestaltung mit aufnehmen und werden merken, dass dies auch Spaß machen kann!
1. Soziale Kontakte pflegen
Lebhafte Gespräche mit Freunden, der Familie oder Bekannten sind ein sehr guter Weg, um geistig fit im Alterzu bleiben. Treffen Sie sich regelmäßig mit Freunden oder knüpfen sie neue Kontakte und fordern Sie so ihr Gedächtnis. Auch das Treffen und Kennenlernen von neuen Personen kann für reichlich Abwechslung sorgen und das Gehirn kontinuierlich fordern. So gibt es Onlineportale wie 50plus oder Lebensfreunde, die speziell für Menschen ab 50 ausgelegt sind, welche auf der Suche nach einer Freundschaft oder Partnerschaft sind.
2. Gesunde Ernährung
Es gibt einige Hinweise darauf, dass eine gesunde Ernährung einen Einfluss auf die mentalen Fähigkeiten im Alter haben kann. Wichtig für die Gedächtnisleistung sind dabei vor allem Vitamine und Omega-3-Fettsäuren, die vorwiegend in Fisch und Meeresfrüchten vorkommen. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung hält deshalb nicht nur den Körper gesund, sondern ist auch gut für Ihre mentale Leistung.
3. Sportliche Aktivitäten
Sich Bewegen und das Ausüben einer sportlichen Aktivität wie Yoga, Fahrradfahren oder Seniorengymnastik ist nicht nur ein körperliches Training, sondern kann eine Form des Gehirntrainings sein. Auch ein Koordinationstraining oder gezieltes Beintraining ist im Alter empfehlenswert. Beim Sport und Bewegung wird die Durchblutung im Gehirn gefördert, was sich positiv auf das Wachstum des Nervensystems und Fitness auswirken kann. Das wiederum stärkt die mentale Leistung und das Risiko auf eine Gedächtnisschwächung kann gesenkt werden.
4. Einkaufen ohne Liste
Bereits das Einkaufen ohne Einkaufsliste kann das Gedächtnis stärken. Schreiben Sie sich am besten eine Liste, aber schauen sie während dem Einkauf nicht drauf. Versuchen Sie sich an alle aufgeschriebenen Dinge zu erinnern. Am Schluss können sie anhand der Liste dann kontrollieren, an wie viele Produkte Sie sich erinnern konnten. Dies ist eine gute Möglichkeit, ein Gedächtnistraining in den Alltag zu integrieren und damit geistig fit im Alter zu bleiben.
5. Lesen
Egal ob Buch, Zeitung oder Zeitschrift – Beim Lesen wird unser Gehirn gefördert und die mentale Leistung gestärkt. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Menschen, die oft lesen, eine bessere Gehirn- und Gedächtnisleistung entwickeln. legen Sie sich deshalb ein gutes Buch zu, oder suchen Sie sich eine Zeitschrift mit einem Thema, das Sie mögen.
6. Rätsel lösen
Beim Rätseln wird ihr Gehirn durchgehend gefordert. Lösen sie ein Worträtsel oder nehmen Sie sich ein Sudoku vor. Beim Lösen arbeiten die Nervenzellen in unserem Gehirn ständig. Um ein Rätsel zu Lösen, greift unser Gehirn auf das Erinnerungsvermögen zurück. Gespeicherte Informationen werden daher immer wieder abgerufen und aufgefrischt.
7. Fremdsprache erlernen
Gibt es eine Sprache, die sie schon immer mal lernen wollten? Zögern Sie nicht und tun sie Ihrem Gedächtnis damit etwas Gutes. Das Erlernen einer neuen Sprache kann nicht nur im Alltag hilfreich sein und Sie weiterbilden, sondern ist auch ein sehr guter Weg, um geistig fit im Alter zu bleiben.
8. Gedächtnistraining und Gehirnjogging
Eine wissenschaftlich als sehr wirksam befundene Methode ist das Gedächtnistraining bzw. das Gehirnjogging. Zahlreiche Übungen können Sie schon von zuhause aus machen. Diese besonderen Übungsmethoden sind bestens für die Verbesserung der mentalen Leistung geeignet. Es bietet sich an, schon früh mit diesem Training zu beginnen, um eine Altersvergesslichkeit vorzubeugen.
Allgemeine Vergesslichkeit oder doch schon Demenz – Ab wann sollten Sie zum Arzt gehen?
Etwa ab dem 40. Lebensjahr kann eine Verschlechterung der mentalen Leistung auftreten. Bei einem starken Gedächtnisverlust, wie Alzheimer, spricht man von einer „kognitiven Störung“. Eine leichte Schwächung hingegen wird nur als „leichte kognitive Störung“ bezeichnet. Die Symptome beider Gedächtnisstörungen ähneln sich, sind aber unterschiedlich stark ausgeprägt.
Eine leichte kognitive Störung ist die normale Altersvergesslichkeit und völlig normal. Eine solche leichte Störung kann durch den natürlichen Alterungsprozess oder auch durch Stress, Schlafmangel oder Krankheiten hervorgerufen werden. Betroffene verlegen oft Gegenstände, vergessen Namen oder Telefonnummern und haben Probleme, sich lange am Stück zu konzentrieren. Leiden Sie hin und wieder an kleinen Gedächtnislücken oder an Schusseligkeit, ist dies aber an sich noch nicht bedenklich.
Erst wenn sich diese Fälle häufen, die Betroffenen im Alltag stark beeinträchtigt werden oder die Gedächtnislücken über einen längeren Zeitraum andauern, spricht man von einer Demenz (kognitive Störung). Demenz ist ein Überbegriff verschiedener Krankheiten. Die Bekannteste und wohl häufigste darunter ist die Alzheimer-Krankheit. Bei Demenzerkrankungen werden die Nervenzellen im Gehirn nach und nach zerstört, was einen Verlust der mentalen Fähigkeiten zufolge hat. Je nach Art der Krankheit können unterschiedliche Symptome auftreten.
Ein Anzeichen für eine Demenzerkrankung ist außerdem häufig ein gestörtes Kurzzeitgedächtnis. Neue Informationen können nicht richtig gespeichert werden und werden so schnell wieder vergessen. Besonders alarmiert sollten Sie sein, wenn Betroffene sich auf einmal mit alltäglichen Dingen schwer tun, die bislang keine Probleme dargestellt haben. Auch ein verringertes Urteils- oder Orientierungsvermögen können die Auswirkungen einer Demenz sein. Beobachten Sie eines dieser Anzeichen, ist es in jedem Fall ratsam, einen Arzt hinzuzuziehen. Der Arzt kann feststellen, um welche Krankheit es sich genau handelt. Er wird der Ursache auf den Grund gehen und entscheidet, ob es sich lediglich um eine altersbedingte Vergesslichkeit oder schon eine anfängliche Demenz handelt.
Gedächtnistraining und Gehirnjogging: 4 Übungen, um geistig fit im Alter zu bleiben
Neurowissenschaftler haben wirksame Methoden entwickelt, um das Gehirn auch geistig fit im Alter zu halten. Ein möglichst effektives Gehirntraining fördert mehrere Fähigkeiten gleichzeitig. Wahrnehmung, Konzentration, Erinnerungsvermögen oder Kombinationsgabe werden im Gehirnjogging trainiert und die Leistungsfähigkeit gesteigert.
Wer seine mentale Leistung regelmäßig fordern will, kann sich ein Buch oder ein Quiz für Gehirnjogging zulegen, in dem zahlreiche Denksportübungen zusammengefasst sind. Mit dem Buch Gehirnjogging für Erwachsene können Sie Rätsel lösen, Worte suchen, Fehler finden, Zahlen kombinieren, Bilder zuordnen, Labyrinthe meistern oder Zusammenhänge erkennen. Verschiedene Übungen sind in einem Buch zusammengefasst, sodass sie ihr Gehirn mit viel Abwechslung trainieren können.
In der Quiz Box Gehirnjogging finden sie 100 Rätsel und Übungen auf einzelnen Karten zusammenfasst. Das ermöglicht Ihnen Gehirnjogging mit Anderen zusammen. Gegenseitiges Abfragen und miteinander rätseln macht immerhin mehr Spaß als alleine.
Viele gute Angebote, Informationen und Übungen zum Gehirnjogging finden sie auch online, z.B. bei NeuroNation. Hier finden Sie über 60 Übungen und personalisierte Trainings, die Ihr Gehirn effektiv trainieren. Die Arten des Trainings können Sie auf Ihre individuellen Ziele und auf Ihre Persönlichkeit anpassen. Auch Lern- und Spieleapps auf dem Handy stellen eine gute Übung da, um auch geistig fit im Alter zu bleiben.
HIER GEHT´S ZU DEN 17 BESTEN APPS FÜR SENIORENÜbung 1: Ersetzen von Buchstaben
Bei dieser Übung werden bestimmte Buchstaben in Wörtern durch Zahlen oder Zeichen ersetzt. Es gilt nun die Wörter zu erkennen und zu Lesen. Beim Ersetzen wurden Zahlen gewählt, die den Buchstaben ähnlich sehen. Das vereinfacht den Erkennungsprozess beim Lesen. Wenn wir etwas lesen, nehmen wir den groben grafischen Aufbau und die Struktur der einzelnen Wörter wahr. Alle Begriffe, die wir kennen, sind in einer Art Wörterbuch in unserem Kopf abgespeichert. Lesen wir nun ein Wort, vergleicht unser Gehirn den Aufbau des gelesenen mit den abgespeicherten Wörtern in unserem Kopf. Basierend auf diesem Leseprozess kommt bei dieser Übung unser Gedächtnis ins Spiel.
Probieren Sie es selbst aus. Können Sie diese Wörter problemlos erkennen?
Übung 2: Lieder erkennen und Titel zuordnen
Wie der Name schon vermuten lässt, werden Ihnen bei dieser Übung bekannte Lieder vorgespielt, zu denen Sie die jeweiligen Titel zuordnen müssen. Das Erinnerungsvermögen und die Kombinationsgabe werden hier gefordert. Diese Übung macht nicht nur alleine, sondern auch in der Gruppe spaß und wird Sie geistig fit im Alter halten.
Übung 3: Anagramme
Anagramme sind Wörter, deren Buchstaben in einer anderen Reihenfolge angeordnet werden und daraus dann komplett neue Wörter oder gar Sätze entstehen. Wichtig ist dabei nur, dass das neu gebildete Wort ALLE Buchstaben des Ausgangswortes enthält. So wird aus der „Ampel“ eine „Lampe“, aus den „Rolling Stones“ „groelt sinnlos“ und aus „Michael Jackson“ wird „Naja Milchsocke“. Die Buchstaben auf verschiedenen Wegen neu zu kombinieren, wird Sie sicher auch geistig fit im Alter halten.
Probieren sie es aus: Welche Anagramme finden die zu diesen Wörtern?
Gedächtnisübungen mit Anagrammen können Sie auch problemlos in einer Gruppe spielen. Am besten legen Sie sich dafür Karten mit verschiedenen Buchstaben zurecht. Jede Karte hat einen anderen Buchstaben. Legen sie diese Karten nun so aneinander, dass ein Wort entsteht. Sie können die Karten verschieben und jetzt gemeinsam versuchen so viele neue Wörter wie möglich zu bilden.
Übung 4: Wimmelbilder
Ein Wimmelbild macht nicht nur Spaß, sondern ist ebenfalls eine super Art des Gedächtnistrainings. Hier haben Sie ein Bild, auf dem sehr viele verschiedenen Gegenstände oder Personen wild durcheinander dargestellt sind. Es wimmelt nur so von Kleinigkeiten und Details, die gerne mal übersehen werden. Es gilt nun einen ganz bestimmten Gegenstand inmitten des ganzen Chaos zu finden. Das Suchen und Finden der einzelnen Gegenstände erfordert reichlich Konzentration und strengt ebenfalls das Erinnerungsvermögen an.
Na? Finden Sie die Schleife, die wir auf dem Bild suchen?
Fazit
Es ist völlig normal, dass die Gedächtnisleistung mit zunehmendem Alter abnimmt. Beeinträchtigt diese stark Ihren Alltag, so sollten Sie sich von einem Facharzt untersuchen lassen. Ansonsten gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Übungen, um ihr Gehirn zu fordern und zu trainieren, um die mentale Leistung zu steigern und auch geistig fit im Alter zu bleiben. Geistige sowie körperliche Mobilität im Alter tragen zum Wohlbefinden, Fitness und zur Unabhängigkeit bei. Für in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen gibt es außerdem zahlreiche Gehhilfen, die dazu beitragen, die Bewegungsfreiheit wieder zu erlangen.
Bildquellen: Vielen Dank an OpenVlipart-Vectors, levelord, Skitterphoto, Egin_Akyurt, stevepb, geralt, katerinavulcova, 3dman_eu, sgrunden ©pixabay.com
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